Von August bis September wurde der historische Tröckneturm in St. Gallen, im Rahmen der Kunstinstallation «Forget Me Not» von Stéphanie Baechler neu belebt. Die monumentale Holzarchitektur diente einst zum Trocknen gefärbter Textilien, heute ist das Gebäude einer der letzten Zeugen der textilindustriellen Vergangenheit in der Schweiz.
«Ein Ort der der Erinnerung, in denen Heimat und Exotik miteinander verflochten sind.»
Mittels insgesamt 25 Stoffbahnen bestehend aus Textil-Laser-Cut und irisierender Folie, wurde der Süd- und Westfassade des Tröckneturms für die Ausstellung neues Leben eingehaucht. Als Lichtplaner durfte Reflexion die Installation in die Abendstunden begleiten. Weißes Licht überführt die Installation unaufgeregt aus dem Tag in die blaue Stunde - und Nacht hinein. Zu späterem Zeitpunkt gibt es einen Farbwechsel von weiß zu einem gedimmten, satten Rot, in Erinnerung an das «Türkischrot», in dem die Stoffe früher gefärbt wurden. Die stoffliche Installation am Tröckneturm, ist eine Ode an die Wirksamkeit von Materialien, in einer zunehmend digitalisierten, entmaterialisierten Welt.
Die Inszenierung am Tröckneturm ist ein Teil der umfassenden künstlerischen Arbeit von Stéphanie Baechler, die sich mit Archivmaterial, Bestandsaufnahmen der letzten Tröcknetürme, Erkundung des Handwerks und mit beinahe verlorengegangenen Geschichten auseinandergesetzt hat. Begleitend zu der Ausstellung ist ein Buch entstanden, in dem die Arbeit umfassend dokumentiert wurde.
Für die Texte/Inhalte sind die einreichenden Unternehmen verantwortlich.