Bei der Verleihung des DEUTSCHEN LICHTDESIGN-PREIS 2017 wurde erstmals ein Ehrenpreis für die Verdienste eines Lichtdesigners vergeben. Erster Preisträger ist der Kölner Planer Heinrich Kramer, der das Lichtdesign in Deutschland mit seinem Schaffen, seinem institutionellen Engagement und seiner Lehrtätigkeit über Jahrzehnte geprägt hat. Die Laudatio hielt Peter Andres, Gastjuror des diesjährigen DEUTSCHEN LICHTDESIGN-PREIS.
Im Anschluss an sein Studium der Elektrotechnik an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen mit Abschluss Diplom-Ingenieur promovierte der 1941 geborene Heinrich Kramer 1971 an der Ruhr-Universität Bochum.
Von 1971 - 1980 leitete er die Abteilung Marketing und Entwicklung eines großen Leuchtenherstellers, bis er als Partner von H. T. von Malotki 1980 das Kölner Lichtplanungsbüro LICHTDESIGN gründete. 1990 wurde er Geschäftsführer der LICHTDESIGN GmbH und führte das Büro nach dem Tod H. T. von Malotkis allein weiter.
Neben der Entwicklung von Tages- und Kunstlichtkonzepten in Zusammenarbeit mit namhaften Architekten wie Hollein, Foster, Meier, Nouvel, Pei und Ungers hat sich Heinrich Kramer intensiv in der Lehre engagiert. An der RWTH Aachen (Fakultät Architektur) hielt er seit 1988 Vorlesungen und Seminare über Lichtgestaltung. Dort erhielt er zur Jahrtausendwende die Ernennung zum Honorarprofessor.
Darüber hinaus hat sich der heutige Professor Emeritus (seit 2006) aktiv in die Verbandsarbeit eingebracht. Neben Aktivitäten im DIN und der LITG war er CIE Gründungsmitglied und erster Präsident der European Lighting Designers‘ Association (ELDA). Hier hat er die Anerkennung des Berufsbildes und auch die Ausbildung und das internationale Netzwerk der Lichtdesigner gefördert. Aktuell engagiert sich der inzwischen 76-Jährige als Gründungsmitglied der Federation of International Lighting Designers (FILD) für das Lichtdesign.
Die Verleihung des Ehrenpreises geht auf eine Initiative der unabhängigen Jury des Deutschen Lichtdesign-Preis zurück, welche die Kriterien des Wettbewerbs im vergangenen Jahr wiederholt einer Revision unterzogen hat. In einer Sondersitzung im Hause Selux AG in Berlin wurde gemeinsam mit den Gastjuroren Andreas Schulz, Licht Kunst Licht (2016) und Peter Andres (2017) beschlossen, eine Persönlichkeit für ihr Lebenswerk im Lichtdesign auszuzeichnen. Die Entscheidung für Heinrich Kramer wurde einstimmig getroffen.