Wandlung vom „Tunnel“ zur Unterführung
Aufgrund der ursprünglichen Beleuchtungssituation, der marode anmutenden Wandflächen und der durch starke Verschmutzung nahezu schwarz erscheinenden Deckenflächen wirkte das Bauwerk der Deutschen Bahn visuell als aufgegebener Raum. Durch die Ausdehnung über 216m Länge, potenziert durch die akustische Belastung des KFZ-Verkehrs war dieser Eindruck gerade für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen nachhaltig.Die Lichtplaner setzten sich für ein gesamtheitlich architektonisches Konzept ein, welches über die reine Sanierung einer Beleuchtungsanlage hinausgeht, um die optischen Mängel zu beseitigen und die Akustik zu verbessern. Das formulierte Ziel der Architekturbeleuchtung im Zusammenspiel mit der Ertüchtigung der Verkehrswegbeleuchtung und Oberflächen war ein Paradigmenwechsel im Sinne einer Wandlung, hin zu einem angenehmen, hellen Raumeindruck mit einem positiv anregenden visuellen Erlebnis. Die neue geschwungene Wandverkleidung bildet ein Element mit einem speziell gestalteten Leuchtenband: Dieses gewährleistet die Fahrbahnausleuchtung einschließlich Adaptionsbeleuchtung und sorgt mit applizierten Wandflutern für eine helle Wand- und Deckenfläche, um einen geschützten Raum für Fuß- und Radweg zu schaffen. Die mittlere Stahlkonstruktion der Hofschlosserei Eisenwerk München AG aus dem Jahre 1902 wird effektvoll durch eine blaue Ausleuchtung inszeniert – ohne ablenkende oder blendende Leuchtdichten. Die Farbe wurde bewusst als Kontrastierung zu der mit weißem Licht hell ausgeleuchteten Unterführung vorgenommen. Formgebung und Struktur werden auf theatralische Weise unterstützt, die in Verkehrsbauwerken unvermeidlichen Verschmutzungen treten durch das monochromatische Licht in den Hintergrund, ohne den Verkehr durch Signalfarben, Blendung oder spielerische Elemente abzulenken.
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