Geschichte
Im 19. Jahrhundert entwickelte die Gemeinde St. Johann Baptist aus der katholischen Garnisonspfarrei, Neu-Ulm. 1857 wurde die im neuromanischen Baustil erbaute Garnisons-Pfarrkirche auf den Namen St. Johann Baptist geweiht.
40 Jahre später war die Kirche zu klein, da die Stadt sehr rasch wuchs. Erweiterungen fanden zwischen 1922 bis 1926 statt, die Entwürfe dazu entstanden im 1. Weltkrieg des jungen Baumeisters Dominikus Böhm. Durch die Erweiterung der Seitenschiffe, der Taufkapelle, der Kriegergedächtniskapelle, des Portalvorbaus, der Sakristei, der Chorkapelle und der Mesner Wohnung wurde die Kirche zur jetzigen Form umgebaut.
Durch den die Luftangriffe im 2. Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt und wurde im Auftrag ein weiteres Mal von Baumeister Dominikus Böhm aufgebaut. Hierbei wurde das Lichtkonzept auf Wunsch der Gemeinde durch breitere Fenster leicht verändert. Das Wesentliche seiner Licht-Raum-Konzeption, die optische Hinführung auf den Altarraum als geistiger Mitte der Kirche konnte hierbei noch verstärkt werden.
1980 bis 1985 wurde die Kirche erneut umfassend restauriert. Sicherung der Bausubstanz, Einbau einer Heizung, Ausgestaltung der Räume, Krypta und Ausstattung der Kirche.
Der Einfluss von Tageslicht
Durch die großen Verglasungen, welche minimal eingefärbt sind, hat die Kirche einen enormen Einfluss von Tageslicht. Hierdurch unterscheidet sie sich von anderen Kirchen und erhielt eine individuelle Lichtlösung. Tagsüber wird das hereinfallende Tageslicht unauffällig durch Kunstlicht ergänzt.
Die Herausforderung bei der Lichtplanung lag hierbei, dass recht viel helles Sonnenlicht in das Innere der Kirche gelingt. Somit hatte man immer einen angenehmen Bezug zum Tageslicht. Das Team von Bartenbach plante somit keine reine Kunstlichtbeleuchtung, sondern eine Ergänzung zum Tageslicht. Diese Ergänzung beinhaltet das Abendlicht, wie auch festliche und winterliche Beleuchtungsstimmungen in einem warmen Farbton. Durch diesen Farbton erhielt man eine Kerzenlichtstimmung.
Die Kirche St. Johann Baptist war die erste Kirche die Bartenbach mit variablen Farbtemperaturen geplant und umgesetzt hat. Verschiedene Lichtstimmungen wurden programmiert und auf die verschiedensten Festlichkeiten der Kirche abgestimmt.
Das versteckte Kunstlicht
Die Kunstlichtplanung wurde unauffällig in die Architektur integriert. So wurden Leuchten in der Kassettendecke auch Fächerdecke genannt, versteckt. Zudem wurden integrierte Leuchten hinter den Apostel Kerzen im Herzstück der Kirche angebracht. Die echten Kerzenleuchten werden somit durch die Lichttechnik von Bartenbach unterstützt und setzen den Raum in einen einzigartigen Kerzenschein. In den Seitenschiffen wurden Pendelleuchten angebracht, die sich in die vorhandene Architektur einfügen. Hinter den Vorsprüngen wurden versteckte Aufbaustrahler angebracht.
Die Farbtemperaturen
Das Ziel der Lichtplanung war die Kirche in einem Kerzenlicht erscheinen zu lassen. Um den um die Farbtemperatur eines Warmton zu erreichen, wurden 2200 Kelvin eingesetzt. Der klassische Warmton liegt bei 2700 Kelvin und ist im Vergleich weißer wie zum Kerzenlicht und wärmer als Tageslicht.
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