Das Haller Haus, eines der repräsentativsten Werke des Hamburger Architekten Martin Haller (1835-1925) in prominenter Lage direkt neben dem Alsterhaus, wurde vollständig saniert, um die neue Hauptfiliale der Commerzbank in Hamburg aufzunehmen.
Martin Haller prägte Hamburg architektonisch wie kein Zweiter. Er baute das Rathaus, die Laeiszhalle, zahlreiche klassizistische Villen und war für den Wiederaufbau des Michels zuständig. Das von ihm ursprünglich 1899 für die Dresdner Bank entworfene Bankenpalais HALLER HAUS mit seiner imposanten Fassade und einer detailreichen historischen Kundenhalle im Inneren des Gebäudes wird als eines der schönsten Bankhäuser der Hansestadt bezeichnet.
Die Lichtplanung für die von der Bank genutzen Bereiche beinhaltet den Eingangsbereich einschließlich der zweigeschossigen SB-Zone, die Kundenhalle mit historischer Lichtdecke, die in der Halle liegenden Büro und Beratungsflächen sowie ein historisches Treppenhaus als Nebenzugang zur Bank und zu den von der Bank genutzten Büroräumen.
Der Eingangsbereich wird durch zwei moderne Kronleuchter hervorgehoben, die aus Messingstrukturen mit ca. 1600 LED Lichtpunkten bestehen und dem hohen Selbstbedienungsbereich ein Volumen und angenehme Proportionen verleihen.
Deckeneinbaustrahler in einem umlaufenden Deckenkanal beleuchten die Wände und heben Treppenstufen und Materialien hervor. In den Abendstunden werden die Kronleuchter und Strahler aufeinander abgestimmt gedimmt und erzeugen so eine attraktive Atmosphäre.
Im Inneren des Gebäudes gelangt man in die historische Kassenhalle mit einer ornamentierten Lichtdecke. An die Halle schließen sich die Beratungsräume und im oberen Geschoß die Büros an, die demnach mit der Halle verbunden sind.
Die historische Lichtdecke wurde saniert und mit einer Farbtemperatursteuerung versehen, so dass die Tageslichtsituation auch im Halleninneren abgebildet werden kann.
Die umlaufenden historischen Ornamente der Halle werden durch Stahler akzentuiert. Diese sind als Sonderanfertigung in Gesimsfarbe lackiert, in ihrer Bauform stark minimiert und treten sehr unauffällig in den Hintergrund. Einige der Strahler akzentuieren den Boden mit auf die jeweilige Situation angepassten Optiken.
Ein weiterer Deckenkanal vor den Beraterräumen nimmt Einbaustrahler auf, die sichtbare Lichtpunkte auf den Boden geben und so den Übergang des Hallenbereiches zu den Büroräumen markieren.
Die Glasfassade, die die Halle von den Büroräumen trennt, wird durch eine die Räume verbindende Lichtdecke aufgelöst. Der durchgehende Lichtdeckenstreifen bewirkt, dass die kleinteiligen Räume optisch zusammengefasst werden und als ein Raum wirken.
Die Wandflächen im Hintergund der Büros sind mit ebenfalls in Deckenkanäle integrierte Einbauleuchten versehen. Auf diese Art wird der Raum durch die Leuchtdichten auf den Wänden aufgeweitet.
Eine Wartezone mit Sitzecke wird durch einen runden Deckenrücksprung betont, der imit einer Lichtvoute hervorgehoben wird. Hier ist das Beleuchtungsniveau gegenüber den Beraterräumen zurückgenommen, um die Lounge-Zone im Raum erlebbar zu machen und den Wartenden eine angenehme Raumstimmung anzubieten.
Im angrenzenden historischen Treppenhaus wurden während der Bauarbeiten Deckenfresken entdeckt, die freigelegt und restauriert wurden. Die Decken werden durch sonderangefertigte Ringleuchten indirekt beleuchtet. Ebenfalls restaurierte Wandbilder, sowie die darunter liegende Treppe werden durch an den Ringen montierte Strahler in kleiner Bauform beleuchtet und hervorgehoben. Auch hier wurde jeder einzelne Ausstrahlwinkel individuell an die jeweilige Beleuchtungssituation angepasst.
Das Beleuchtungskonzept von Licht01 geht auf die denkmalgeschützte Struktur feinfülig ein. Das Licht verbindet die historischen mit den modernen Raumelementen und schafft so eine ganzheitliche Raumwirkung.