Das Hotel „Das James“ ist im Juli 2020 in einem alten Marinestützpunkt direkt an der Flensburger Förde als Vier-Sterne-Plus-Hotel eröffnet worden. Das denkmalgeschützte Bestandsgebäude von 1936/37 beherbergte die Torpedoschule, welche auf dem Areal schon 1903 von der kaiserlichen Marine angesiedelt wurde. Es ist Teil eines eindrucksvollen Architekturensembles von Marine- und Militärgebäuden im Stil der norddeutschen Backstein-Neogotik direkt an der Flensburger Förde.
Der große zusammenhängende öffentliche Bereich im Erdgeschoß, der neben der Rezeption auch die Bar, mehrere Restaurants und verschiedene Lounge- und Sitzbereiche in sich vereint, ist mit in die Deckenstruktur integrierten Stromschienen verbunden, die mit Stromschienenstrahlern in unterschiedlichen Ausstrahlwinkeln bestückt sind. Diese sind in DALI Gruppen ansteuerbar, so dass die einzelnen Bereiche differenziert eingestellt werden können.
Enge Ausstrahlwinkel mit hoher Entblendung akzentuieren den Boden und sind ausgerichtet auf Dekorationen, Blumenbouquets und Präsentationsflächen, während breitstrahlende Strahler Wandflächen und Oberflächen fluten.
Für den Bar-Bereich wurde ein Lichtelement entwickelt, dass die Bar im Raum betont, eine Bar-Stimmung schafft und sich als Sonderelement in die Deckenstruktur integriert.
Besondere Unikate sind speziell für das Projekt angefertigten Kronleuchter, die von Claude Wingenfelder stammen und in Zusammenarbeit mit Licht01 entwickelt wurden.
Im Bereich des Frühstücksrestaurants wurde zusammen mit den Innenarchitektinnen eine Deckenstruktur entwickelt, die eine raumbildende Wirkung erzeugt, mit klarem Bezug zu den im Gebäude vorhandenen Rohrsystemen. In Rohre sind Leuchten integriert, die ein akzentuiertes Licht auf die Tische geben, ohne zu blenden. Das Beleuchtungssystem ist Objekt und Lichtquelle in einem und gibt dem Restaurant eine eigene Identität.
Das im alten Heizwerk liegende Restaurant hat im Sitzbereich eine Deckenhöhe von ca. 6 Metern, während der Bereich der Bar nur 2,30m Deckenhöhe aufweist. Überdimensionale von Licht01 entwickelte Kronleuchter, zentrieren den Raum und schaffen eine angenehme, festliche Atmosphäre.
Im Bereich der Bar wurde ein Profilsystem in Form eines Halbkreises entwickelt, der direkt unter der Decke installiert wurde und vor dem Spiegel des Rückbuffets endet. Der Kreis vervollständigt sich im Spiegel und erzeugt einen reizvollen Effekt an der Decke, der diesen Bereich größer und höher erscheinen lässt.
Ein Highlight ist der Vorraum im Saunabereich, an den sich gleichermaßen Saunen und der Duschbereich anschließen. Ein unregelmäßiges Muster aus Licht überzieht den Raum und schafft eine gedämpfte und weiche Atmosphäre - eine Referenz an den Lichteffekt, den Tageslicht, dass durch ein ornamentiertes marokkanisches Fenster fällt, erzeugt.
Eine Attraktion ist der große Pool im Dachgeschoß mit Außenbecken und Blick auf die Flensburger Förde und in den Himmel. Über dem Pool befindet sich eine spiegelnde Deckenfläche, die im Zusammenwirken mit der Wasseroberfläche den Himmelszustand abbildet. Um im Poolbereich auch an Schlecht-Wettertagen eine warme und freundliche Atmosphäre zu erzeugen, arbeiten die LichtplanerInnen mit Reflektion und Akzentuierung der raumumfassenden hölzernen Wandflächen. Eine ergänzende wohnliche Wirkung erzeugen die vor den Stützen angeordneten Deckenpendelleuchten mit stofflichen Lampenschirmen.
Das warme und weiche reflektierte Licht stellt einen Gegenpol zum kühlen und klaren Eindruck der Decken- und Wasseroberflächen dar.
Durch die intensive Zusammenarbeit zwischen Lichtplanern und Innenarchitekten ist hier ein ganz außergewöhnliches Projekt entstanden, dass trotz seiner Größe eine ausgeprägte Kleinteiligkeit, Individualität und ganz eigene Identität und Atmosphäre besitzt.